Monat: Oktober 2023

Bowmore 12 Test – Eine Bewertung des Islay-Klassikers

Wenn es um Islay-Whisky geht, ist der Bowmore 12 Jahre ein Name, bei dem es unter Kennern und Einsteigern gleichermaßen klingeln dürfte. Dieser elegante Tropfen verspricht eine harmonische Mischung aus reichen Aromen und einer faszinierenden Geschichte. Im Rahmen dieser Verkostung werfen wir einen etwas genaueren Blick auf den Bowmore 12 Jahre.

Bowmore 12: Die Geschichte der Destille und der Ausbau

Die Bowmore-Brennerei, gegründet 1779 von David Simson, ist die älteste Brennerei auf Islay. Im Laufe der Jahre wechselte sie mehrmals den Besitzer, bis sie schließlich 1994 von der japanischen Suntory-Gruppe übernommen wurde, in deren Hand sie sich heute noch befindet. Die Brennerei zeichnet sich durch eine eigene Mälzerei aus.

Wie es sich für einen echten Inselbewohner gehört, wird für die Herstellung getorfte Gerste verwendet, welche in einer Stärke von etwa 25-30 ppm daher kommt. Die 12-jährige Reifung dieses Whiskys erfolgt sowohl in Bourbon- als auch in Sherry-

Eine Flasche des Bowmore 12, welche getestet wurde

Der Bowmore 12 hält meist nicht lange 🙂

Fässern. Vor der Abfüllung werden die verschiedenen Fässer dann vermählt.

Wie riecht der Bowmore 12?

Beim ersten Schnuppern enthüllt der Bowmore 12 Jahre eine sanfte Mischung aus Torfrauch und subtilen Sherry-Noten. Wie der Talisker 10, der in derselben Preisklasse unterwegs ist, überzeugt der Bowmore ebenfalls durch seine ausgewogene Balance. Die angenehme Rauchigkeit, gepaart mit Nuancen von Vanille und dunklen Früchten aus dem Sherry Cask, macht ihn zu einem idealen Einstieg für Anfänger, die die Welt der Islay-Whiskys erkunden möchten.

Wie Schmeckt der Bowmore 12?

In der Verkostung besticht der Bowmore 12 durch seinen sanften Abgang. Der Hauch von Meersalz verwebt sich elegant mit den süßen, fruchtigen Noten mit starken Zitrusfrucht-Anteilen, die von der Sherry-Fassreifung stammen. Dazu gesellen sich, etwas mehr im Hintergrund, Vanille und Honig. Genau hier liegt eigentlich auch die Stärke dieses Whiskys: Im ausgewogenen Verhältnis zwischen Rauch, Süße und Salz.

Fazit zum Bowmore 12

Hier muss ich vorsichtig sein, nicht zu nostalgisch zu werden :). Denn der Bowmore 12 war, wie (vermutlich) bei vielen anderen Menschen, der Einstieg in die Welt der rauchigen Whiskys und mir stets ein treuer Begleiter.

Die Rolle der Einstiegsdroge erfüllt er zugegebenermaßen auch mit Bravour und das liegt meiner Meinung nach an zwei wesentlichen Punkten. Zum einen aufgrund seiner angenehmen Komplexität, gepaart mit dem sanften Rauch. Zum anderen ist es das solide Preis-Leistungs-Verhältnis, was Bowmore an sich irgendwie sympathisch erscheinen lässt. Hier hat sich in den letzten Jahrzehnten wenig geändert. Hier sollte man auch noch ergänzen, dass auch die älteren Abfüllungen vergleichsweise günstig geblieben sind. Insgesamt gibt es von mir 85 Punkte.

Posted by Chris in Tastings