Kilkerran 12 Jahre im Test

In der Regel trägt ein Whisky den Namen der Brennerei, in welcher er Hergestellt wurde. Bei dem Kilkerran 12 Jahre verhält sich dies ein wenig anders. Denn die Brennerei, die den Kilkerran herstellt, trägt eigentlich den Namen Glengyle. Aufgrund fehlender Namensrechte, darf das Destillat diesen Namen jedoch nicht führen. Zudem schreibt der Hersteller, dass Single Malts aus Campbeltown traditionell ohnehin kein „Glen“ im Namen führen würden.

Wer verbirgt sich hinter dem Kilkerran 12 bzw. Glengyle?

Die in Campbeltown gelegene Destille wurde 1872 von William Mitchell gegründet. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage wurde die Brennerei jedoch bereits in den zwanziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts wieder geschlossen. Verschiedene Versuche, die Destille wiederzubeleben schlugen fehl, bis im Jahr 2000 die Wiedereröffnung verkündet wurde.

Dazu wurde eigens die Firma Mitchell’s Glengyle Ltd gegründet, die von Hedley Wright, dem Leiter von Springbank geführt wird. 2004 wurde dann mit der Produktion begonnen. In der Folge wurden peu à peu diverse Releases in kleiner Stückzahl herausgebracht bis 2016 der Kilkerran 12 erschien.

Alles aus Campbeltown  

Die Glengyle Destille wird nur während drei Monaten im Jahr betrieben.

Kilkerran 12 Jahre wird getestet

Die Flasche trägt ein schlichtes aber schönes Logo

Neben dem Team stammt das Malz ebenfalls von Springbank. Und hier wird alles ein wenig anderes als bei den Big Playern gemacht. Es wird stammt gänzlich aus der eigenen Mälzerei und wird auf traditionellen Malzböden gedarrt. Mit 650 befüllten Fässern im Jahr hat die Brennerei dabei fast schon Craft-Charakter.

Dieses traditionell-handwerkliche Element passt auch sehr gut zu den Eckdaten des Whiskys: Denn der Kilkerran 12 ist durch und durch ehrlich: 46 % Alkohol, nicht kühlgefiltert und nicht gefärbt. Er wird sowohl in Ex-Bourbon-Fässern als auch in Ex-Sherry-Fässern ausgebaut.

Wie riecht der Kilkerran 12?

Es dominiert gleich zu Beginn die Süße Note. Diese erinnert stark an Butterkekse oder Gebäck. Dazu kommt eine leichte fruchtige Note, die sich etwas mit Vanille und Marzipan-Aromen abwechselt. Der Torf-Geruch ist da, dominiert meines Erachtens nicht zu sehr, da hervorragend eingebunden ist. Er gibt dem Whisky jedoch eine salzige und frische Note.

Wie schmeckt der Kilkerran 12?

Hier besticht der Kilkerran 12 ebenfalls wieder durch eine angenehme Süße. Der Torf tritt, anderes als beim Geruch, stärker in den Vordergrund. Dazu gesellen sich Eiche, Gewürze, Salz und Früchte. Schön hierbei ist, dass alle Nuancen gut miteinander harmonieren und der Whisky einen ganz eigenen Charakter hat.

Fazit zum Kilkerran 12

Wer einen soliden, rauchigen und süßen Single Malt sucht, kommt hier voll auf seine Kosten. Hier sollte man allerdings kein Rauchmonster erwarten. Die Kombination mit den übrigen Aromen gibt dem Kilkerran einen ganz eigenen Charakter. Er ist daher allen zu empfehlen, die mal etwas Anderes probieren wollen. Der Preis von rund 35 € ist mehr als fair. Fast schon zu günstig, wenn man geringe Stückzahlen und „handwerkliche“ Produktion bedenkt. Das gibt extra Sympathiepunkte und einen Daumen ganz nach oben.