Glossar

Tumbler – Das Whisky-Glas für den Genuss ohne Sti(e)l?

Ein Whisky-Tubler

En klassischer Whisky-Tumbler mit Whisky on the Rocks

Ein Tumbler ist ein spezielles Glas, das in der Welt des Whiskys eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Tumbler-Gläser unter echten Whisky-Kennern nicht die höchste Beliebtheit genießen. Trotzdem spielen sie eine wichtige Rolle in der Whisky-Kultur, besonders in Verbindung mit bestimmten Arten von Getränken und Gelegenheiten.

Welche Form hat der Tumbler?

Ein Tumbler ist ein kurzes, breites Glas, das oft ohne Stiel oder Fuß auskommt. Dieses Design verleiht ihm eine gewisse Robustheit und Stabilität, wodurch es sich ideal für den Genuss von Whisky auf Eis eignet. Im Allgemeinen sind Tumbler-Gläser in verschiedenen Größen erhältlich, um den individuellen Vorlieben gerecht zu werden. Die gängigste Größe beträgt etwa 8 bis 12 Unzen.

Wann und wo findet ein Tumbler Verwendung?

Tumblers werden häufig für Getränke auf Eis verwendet, wie zum Beispiel “Whisky on the Rocks” oder “Old Fashioned” Cocktails. Die weite Öffnung des Glases ermöglicht es den Eiswürfeln, sich gut zu verteilen und den Whisky zu kühlen, ohne ihn zu stark zu verdünnen. Dies macht den Tumbler zu einer beliebten Wahl in Bars und Lounges, wo Gäste ihren Whisky in entspannter Atmosphäre genießen können.

Eine alte Geschichte: Tumblers und Whisky-Tastings

Obwohl Tumblers in vielen Bars weit verbreitet sind, werden sie bei Whisky-Verkostungen und von echten Whisky-Enthusiasten oft kritisch betrachtet. Das breite Glas öffnet den Whisky der Luft schneller, was zu einer verstärkten Verdunstung von Aromen führen kann. Dies kann dazu führen, dass subtile Nuancen in einem hochwertigen Whisky verloren gehen. Daher bevorzugen viele Kenner spezielle Whisky-Gläser mit einer Tulpenform, die die Aromen konzentrieren und den Geschmack verbessern.

Trotz allem: Eine gewisse Noblesse muss man dem Tumbler lassen

Trotz weniger Beliebtheit unter Whisky-Experten hat der Tumbler seine eigene Art von Eleganz. Er ist das perfekte Glas für ungezwungene Zusammenkünfte und lockere Abende in der Bar. Die Robustheit und Vielseitigkeit machen ihn zu einem beliebten Begleiter für Whisky-Liebhaber, die den unkomplizierten Genuss bevorzugen. Und hier ist liegt eigentlich auch seine Stärke. Nicht zu Unrecht gibt auch sogenannte Nosing-Tumbler – meiner Meinung nach eine perfekte Vermählung des Tumblers und des Nosing-Glases, der die Vorzüge beider Glasarten verbindet.

Insgesamt ist der Tumbler ein Glas, das in der Welt des Whiskys seinen Platz hat, auch wenn es bei den anspruchsvollsten Whisky-Verkostungen weniger häufig anzutreffen ist. Ob in der Bar oder zu Hause, dieser Glasstil hat seine eigene Nische gefunden und ist ein wichtiger Bestandteil der Whisky-Kultur.

Posted by Chris in Glossar

New Make – Alles auf Anfang

New Make ist ein Begriff, der in der Welt des Whiskeys eine wichtige Rolle spielt, da er am Anfang von allem steht. Es bezieht sich auf den unmittelbaren Ausgangspunkt des Whiskey-Herstellungsprozesses, bevor er zur Reifung in Eichenfässer gelegt wird. Hier  werden wir die Bedeutung von New Make erkunden und wie dieser “frische” 😉 Whisky die Grundlage für die Vielfalt und den Geschmack von Whisky legt.

Die Herstellung von New Make

New Make, auch bekannt als “White Dog” oder “Moonshine”, ist das Produkt des Brennvorgangs in einer Whisky-Destillerie. Es beginnt mit der Auswahl der Getreidesorten wie Gerste, Mais, Roggen oder Weizen. Diese Getreidesorten werden gemahlen und dann mit Wasser vermischt, um die Maische zu erzeugen. In diesem Stadium werden Enzyme hinzugefügt, um die Stärke in Zucker umzuwandeln, was für die Fermentation entscheidend ist.

Nach der Fermentation entsteht ein alkoholischer “Wash”, der in der Brennblase destilliert wird. Hier wird der Alkoholgehalt erhöht, und das Endprodukt, der New Make, hat einen erheblichen Alkoholgehalt, oft über 60 % Alkohol nach Volumen. Dieser klare, farblose Spiritus ist der Rohstoff für die spätere Reifung in Eichenfässern, die dem Whisky seinen Charakter verleihen.

Die Rolle des Holzes – auf zum “echten” Whisky

Nachdem der New Make hergestellt wurde, ist er im Geschmack sehr neutral. Die entscheidende Phase des Whiskey-Herstellungsprozesses beginnt, wenn der New Make in Eichenfässer gefüllt wird. Diese Fässer sind entscheidend für die Entwicklung des Whisky-Aromas und -geschmacks. Während der Reifung interagiert der Alkohol mit dem Holz, nimmt Farbe, Aromen und Geschmacksstoffe auf und entwickelt so die charakteristischen Merkmale des Whiskys.

Die Wahl des Fasstyps, die Dauer der Reifung und die Umgebungsbedingungen im Lagerhaus haben einen erheblichen Einfluss auf das Endergebnis. Dies erklärt, warum Whiskys aus verschiedenen Regionen und Brennereien so vielfältige Geschmacksprofile aufweisen können. Wobei auch bereits die Art des Brennverfahrens eine erhebliche Rolle spielt. Man kann auch sagen: Der New Make legt das Fundament für den Whisky. Jeder kennt vermutlich den Spruch, wonach man auf eine schlechtes Fundament kein gutes Haus baut.

Die Vielfalt von New Make Whisky

New Make ist die Ausgangsbasis für eine breite Palette von Whiskys, darunter Bourbon, Scotch, Rye und Single Malt. Jede Whisky-Kategorie hat ihre eigenen Herstellungsvorschriften und Reife Anforderungen, was zu einer erstaunlichen Vielfalt führt.

Bourbon, zum Beispiel, wird aus mindestens 51 % Mais hergestellt und muss in neuen, ausgekohlten Eichenfässern reifen. Dies verleiht ihm einen süßen und karamellartigen Geschmack. Scotch hingegen wird aus gemälzter Gerste hergestellt und reift oft in gebrauchten Eichenfässern, was ihm subtile Rauch- und Malznoten verleiht.

New Make in der Craft Whisky-Bewegung

In den letzten Jahren hat die Craft Whiskey-Bewegung an Fahrt gewonnen, und viele kleine Destillerien haben begonnen, New Make Whiskys herzustellen. Diese Craft-Whiskys zeichnen sich oft durch Experimentierfreude und innovative Herangehensweisen aus. Insbesondere bei neuen Destillerien ist der New Make beliebt, hilft er doch, das Geschäft anzukurbeln und über die erste “Durststrecke” vom ersten Brand bis zum Verkauf des ersten “richtigen” Whiskys zu kommen.

Posted by Chris in Glossar

Dram Whisky – mehr als ein Schlückchen?

Ein Dram, Dräm (dræm) ausgesprochen, dürfte jedem Whiskytrinker ein Begriff sein. Dabei meint der Begriff zweierlei Dinge, was zu mitunter zur Verwirrung führt. Zum einen ist er eine Maßeinheit, zum anderen stellt er schlicht ein Glas Scotch oder Single Malt dar. Hierfür hat sich dann auch der Begriff Wee Dram durchgesetzt, also

Wieviel ist ein Dram Whisky?

Die Größe eines Drams hängt von dem Land ab, in dem man es bestellt. Ein Dram Whisky in Schottland ist entweder 25 ml oder 35 ml. Diese Einheiten sind im Vereinigten Königreich vom „National Measurement and Regulation Office“ festgelegt. Dies stellt ein einheitliches Maßsystem, auch in Pubs, sicher.  In Irland ist das Ganze bereits ein wenig einheitlicher. Ein Dram in Irland ist 35 ml, besser gesagt 35,5 ml.

Dies liegt daran, dass im Vereinigten Königreich ­– und auch Irland – das „Gill“ die Ursprüngliche Maßeinheit für den Ausschank von Getränken war. Dies entspricht einem viertel Pint, was viele eher kennen dürften. Whisky wurde oft als Sechstel oder Viertel Gill (35,5 ml bzw. 23,7 ml) serviert.

Wo kommt der Begriff Dram her?

Das Wort leitet sich vom griechischen Begriff Drachme ab, welches die älteren unter uns sicher noch als griechische Währung kennen. Diese wurde bereits in der Antike gebraucht und fand seinen Weg über die lateinische Übersetzung (Dragma) schließlich nach England.

In England diente die Bezeichnung als Maßeinheit, genauer eine Volumenheinheit, das sogenannte fluid Dram. Es wird dabei als eine flüssige Unze definiert, die exakt 3,551 632 812 500 0 ml entspricht.

Wer jetzt aber erwartet, in einem schottischen Pub ein Glas mit 3,55 ml Whisky zu bekommen, hat weit gefehlt. Das wäre zugegebenermaßen auch ein bisschen wenig. Im Laufe der Jahre wurde der Begriff dann nämlich zum Synonym zu einem kleinen Schluck.

Posted by Chris in Glossar

Single Cask

Dem Begriff Single Cask kommt man am besten auf die Schliche, wenn man ihn ins Deutsche übersetzt. Zugegebenermaßen hört sich „Einzelfass“ etwas holprig an, weswegen man dann auch eher von der Einzelfassabfüllung spricht.

Was ist ein Single Cask Whisky?

Mit der kurzen Ausführung ist auch schon ganz gut geklärt, was ein Single Cask oder Single Barrel ist. Üblicherweise werden Chargen aus verschiedenen Fässern miteinander vermählt, um einen gewissen Standard zu gewährleisten. So bleibt der Geschmack gleich und der Kunde bekommt mehr oder weniger immer dasselbe Produkt.

Der Single Cask Whisky hingegen bietet einen etwas individuelleren Whisky. Hier muss sich der Masterblender nicht an dem Standard-Geschmack der Destille orientieren. Er kann diesen Whiskys eine andere Note verleihen und gerade dies macht den Sigle Cask für Genießer interessant.

Single Cask – ist der Begriff geschützt?

Das klingt erst einmal einleuchtend. Mit einem Single Cask Whisky bekomme ich also ein echtes Unikat, welches sein Dasein bis zum Zeitpunkt der Abfüllung in einem einzelnen Fass zugebracht hat. Diese Aussage ist ganz klar mit nein zu beantworten.

Denn Single Cask ist im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Whisky-Welt, wie Single Malt, nicht genau definiert bzw. geschützt. Er besagt lediglich, dass der Whisky zum Zeitpunkt der Abfüllung aus einem einzelnen Fass stammt. Das heißt nicht, dass der Whisky:

  • zuvor nicht in anderen Fässern gereift ist
  • verschiedene Chargen erst kurz vor der Abfüllung in diesem Fass zusammenkamen

Dies ist jedoch mehr als üblich, wobei jede Brennerei etwas anders vorgeht. So werden die meisten Whiskys in billigeren Bourbon-Fässern ausgebaut, um ihnen später ein Finish in Sherry- oder Rotweinfässern zu verpassen.

Posted by Chris in Glossar